08.12.17 – 20:00 Uhr – Soligruppe 01november
KüfA: 20:00 Uhr, Vortrag 21:00 Uhr – Die Soligruppe 01november stellt sich vor.
Dresden, 01. November 2012:
Die NPD macht auf ihrer Brandstiftertour gegen “Asylmissbrauch und Islamisierung” mit zwei Kundgebungen in Dresden Station. An beiden Orten bleibt die NPD-Landtagsfraktion unter sich und wird von lautstarkem Gegenprotest übertönt. Damals war die extreme Rechte im Landtag noch ein Skandal und offener Rassismus gesellschaftlich verpönt.
Auf der Fahrt von ihrer ersten Kundgebung vor einer Moschee in Cotta zu einer Unterkunft für Asylsuchende in Johannstadt versuchten Aktivist_innen den Konvoi zu stoppen. Als diese sich der NPD in den Weg stellten, versuchten die Fahrer der NPD die Antifas gezielt anzufahren. Daraufhin wurden zwei ihrer Fahrzeuge beschädigt. Im Anschluss bewaffneten sich die Nazis mit Schlagwerkzeugen und griffen die zurückweichenden Antifaschist_innen an. Auf eine am Boden liegende Person wurde so lange eingetreten, dass sie anschließend im Krankenhaus behandelt werden musste.
Währenddessen stieß die Polizei zu der Auseinandersetzung hinzu. In bester sächsischer Tradition begann sie, Jagd auf die Protestierenden zu machen, während die Nazis in aller Ruhe ihre Waffen verstecken und die festgesetzten Antifas abfotografieren konnten. Von insgesamt 30 mutmaßlichen Linken wurden Personalien aufgenommen und 15 von ihnen mussten in Handfesseln anderthalb Kilometer bis zur Polizeiwache laufen, wo sie teilweise erkennungsdienstlich behandelt wurden. Die NPD-Schläger konnten unterdessen ihre Hetze vor dem Asylbewerber_innenheim verbreiten. Aus gemachten Aussagen von Neonazis geht eindeutig hervor, dass von ihnen der bewaffnete Angriff ausging. Der sogenannte “Sicherheitsdienst” der NPD setzte sich größtenteils aus vorbestraften Gewalttätern zusammen, die bereits am Vortag bei einer anderen Kundgebung Gegendemonstrant_innen mit Schlagstöcken angriffen.
Nichtsdestotrotz wurde fünf Jahre lang ausschließlich gegen die Nazigegner_innen ermittelt, sieben von ihnen soll nun der Prozess gemacht werden.
(von https://ura-dresden.org/?p=3096)